www.stefanbartz.de |
|
Startseite :: Kernwissen :: Materialien :: Videos :: Fachdidaktik :: Intern . | |
"Guter Unterricht ist freudvoll und nachhaltig." Fachdidaktik Mathematik |
||
Ein zentraler Zusammenhang der Fachdidaktik |
Neue Unterrichtsinhalte müssen nicht nur klar und verständlich, sondern auch sehr zügig vermittelt werden. Nur so verbleibt ausreichend Zeit für geschickt gestaltete und wohldurch-dachte Wiederhol- und Anwendungsphasen. Und nur dadurch kann ein nachhaltiges Wissen & Können bei einem Großteil der Schüler erreicht werden. Ein geschicktes Wiederhol- und Anwendungskonzept ist der Schlüssel zu einem hohen und anhaltenden Unterrichtsertrag. Wie zügig man dafür bei der Stoffvermittlung voranschreiten muss, soll nachfolgende Grafik illustrieren. Sie zeigt die empfohlenen Zeitansätze für einen Mathematik-Leistungskurs in RLP. Nur wenn Analysis, Stochastik und Geometrie in je 2 Quartalen komplett vermittelt werden, können umfassende Beweis- und Abiturtrainings durchgeführt und die Inhalte ausreichend wiederholt, vertieft und vernetzt werden: |
|
Der größte didaktische Fehler ... |
...eine langatmige, ineffiziente Stoffvermittlung.
Erkennbar daran, dass die Schüler häufig:
Viel geschickter ist es, wenn der Lehrer die neuen Zusammenhänge nicht "erarbeiten" lässt sondern knapp, zügig und einprägsam anhand von guten Beispielen (ggf. unterstüzt durch kurze Erklärvideos) mitteilt. Nicht die Stoffvermittlungsphase, sondern die anschließende Trainings- und Anwendungsphase entscheidet über den Unterrichtserfolg. Dort können auch selbstentdeckende Lerngelegenheiten stattfinden, die dann gleichzeitg der Festigung und Vernetzung dienen. Größere Beweise werder komplett aus dem laufenden Unterricht ausge-lagert und in eine spätere, eigenständige Beweistrainingsreihe verlegt. |
|
Ideen zum Flipped Classroom |
Ansatz | Die Vermittlung der neuen Inhalte geschieht nicht mehr im Unterrich sondern m. H. von Videos zuhause. Umgekehrt kann das intensive Üben, Anwenden und Vernetzen vom Heimbereich zurück in den Schulbereich verlegt werden. |
Vorteil |
→ Der Unterricht kann von vielen passiven
Frontalphasen befreit,
er kann aktivie- render und dadurch wirksamer und nachhaltiger gestaltet werden. → Die Schüler können jederzeit auf alle künftigen u. vergangenen Inhalte zugreifen. Sie können diese so oft u. so intensiv wie gewünscht vor- und nacharbeiten. → Der Lehrer kann stärker die Rolle des Lernbegleiters und -beraters annehmen und während des Unterrichts individuell beraten. |
|
Idee1 | Damit sich die Inhalte leichter und langfristiger einprägen, sollten Videobilder, Tafel- bilder (am Smartboard) und Lehrbuchseiten einheitlich gestaltet sein. Das Lehr-buch wird dazu vom Lehrer selbst erstellt und in einer Online-Druckerei gedruckt. | |
Idee2 | Das Lehrbuch enthält Lücken. Die Antworten zu diesen Lücken werden m.H. der Videos ins Hausheft übernommen. In der Schule erklären die Schüler dann am Smartboard gegenseitig, was wieso in welche Lücke eingetragen werden muss. | |
Idee3 | Bei diesem etwa 10-minütigen Team-Einstieg sitzen ca. 12 Schüler vor dem Smart-board im Halbkreis zusammen und präsentieren die Inhalte anhand der projizierten, lückenhaften Lehrbuchseite mit eigenen Worten. Dies kann in Form einer freien Sammlung, einer gegenseitigen bzw. geführte Abfrage oder auch in Form eines Profi-Einstiegs (mit 2 "Profi-Schülern") geschehen. | |
Schüler motivieren |
Wie kann es gelingen, dass die Schüler zu Hause und während des Unterrichts
aufmerksam und engagiert mitarbeiten? Dazu muss das engagierte Zuhören und
Arbeiten mit einem Nutzen verbunden sein. Dieser Nutzen
sollte nicht heißen "Vermeidung von Strafe und Bloß-stellung"
sondern erlangen von Erfolgserlebnissen,
Kompetenzzuwachs und Weltverstehen. Der Unterricht sollte so klar, verständlich und nachhaltig gestaltet werden, dass möglichst alle Schüler einen stetigen Kompetenzzuwachs bewusst erleben. Zu erfahren, dass die eigenen Kompetenzen kontinuierlich zunehmen, ohne dass alte verloren gehen, motiviert, fesselt und begeistert Schüler automatisch. Im Sport und bei Spiele-Apps lässt sich eindrucksvoll beobachten, welche Motivation durch das "Besser-werden" entsteht. |
|
Nachbesprechung in 3 Schritten |
Studien zeigen, dass sich Lehrer - etwa im Gegensatz zu Ärzten und
Ingenieuren - nicht automatisch mit zunehmender Berufserfahrung
verbessern. Das dafür notwendige "Verbes-serungs-Wissen" baut sich
im Lehrerberuf nicht automatisch auf, sondern entsteht nur bei denjenigen,
die den langfristigen Ertrag
ihrer Unterrichtsstunden ungeschönt und klar erfas-sen können. Nur mit
diesem Wissen können die richtigen Entscheidungen getroffen und kann die Wirksamkeit
des eigenen Unterrichts substanziell gesteigert werden. Daher ist es das oberste Ziel der Lehrerausbildung, den angehenden Kollegen zu zeigen, wie sie den langfristigen Ertrag ihrer Unterrichtsstunden selbst erkennen können. Der langfristige Ertrag muss bei allen Stundennachbesprechungen im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Das gelingt besonders gut, wenn der Lehramtskandidat/Praktikant zu Beginn der Nachbespre-chung zuerst selbst seine eigene Ertragseinschätzung anhand folgender Tabelle vornimmt und kurz begründet. Danach gibt der Fachlehrer/Fachleiter seine Schätzwerte bekannt: Die Hauptfrage der Nachbesprechung lautet also: "Ist ein hoher Zuwachs an Wissen/ Können, bei fast allen Schülern und sehr nachhaltig vermittelt worden?" Erst nachdem Referendar und Fachleiter ihre persönliche Einschätzung diesbezüglich geäußert haben, in welchen Spalten sie ihre 4 Kreuze gesetzt haben, sollten einzelne Stundenphasen, zur näheren Begründung der Einschätzung in Augenschein genommen und mögliche Alternativen gesammelt werden. Der nebenstehende Nachbesprechungsbogen (s. Link in der linken Spalte) bietet eine Struktur für derartige Besprechungen an. Er ist so konzipiert, dass er in fast allen Fächern, für Praktikanten und Referendare und in jedem Stadium der Ausbildung eingesetzt werden kann. |
|
Reihen-Planung | Die hier bereitgestellte Word-Datei hilft Referendaren und Praktikanten, ihre Unterrichtsstun-den vom Reihenziel aus planen zu können. Wenn der angehende Lehrer dieses Blatt vor Beginn der 1. Reihenstunde ausfüllt und sich so vergewissert, welche zentralen Kernfragen und Kernaufgaben jeder Schüler am Reihenende lösen können soll, verbessert sich der Unterricht automatisch. Konkrete, stundenübergreifende Ziele machen den Unterricht nicht nur stringenter und wirksamen, sondern auch interessanter und verständlicher. | |
Typische Stundenverläufe |
Vier Arten von Stundenverläufen sind für den Mathematikunterricht typisch:
(1) fragend-entwickelndes Lernen mit Übungen (Erarbeitung gemeinsam mit L) (2) selbstentdeckendes Lernen (S erarbeiten die neuen Inhalte selber) (3) eigenverantwortliches Lernen (S erarbeiten die ganze Unterrichtsreihe selber) (4) vernetzendes Üben (am Ende der Reihe werden alle Inhalte vernetzend eingeübt) In jeder Stunde sollten folgende Phasen auftauchen: ―> Sicherung
B
(der bisherigen Inhalte) |
|
|
© 2024 • Kontakt |